2. Virtuelle Exkursionen
Im Jahr 2006 hat der ehemalige Englischlehrer Jerome Burg Google Earth zum ersten Mal benutzt, um
Google Lit Trips zu erstellen – Touren, die auf den Spuren bekannter Persönlichkeiten der Literatur wandern. Heute umfasst das Projekt mehr als 80 Lit Trips für Lehrer und Schüler aller Klassenstufen. Jede Tour umfasst Inhalte, die zur Diskussion anregen, Material für den Unterricht liefern und Funktionen, mit denen Schüler und Lehrer mit dem Inhalt interagieren können.
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Dieser Lit Trip hat den Klassiker „Walk Two Moons“ zum Leben erweckt. |
3. Kultur bewahren
Als Almir, Häuptling des Suruí-Volkes, Google Earth zum ersten Mal bei einem Besuch in einem Internetcafé entdeckte, hat er sofort das Potenzial des Tools erkannt, um Traditionen seines Volkes zu bewahren. 2007 ist Almir daher Tausende von Kilometer vom brasilianischen Amazonas zum Google-Hauptquartier in Mountain View gereist, um Google einzuladen, sein
Volk für die Nutzung von Google Earth zu schulen. Die Suruí haben eine
Karte mit Hunderten von Kulturstätten ihres Volkes auf Google Earth gebaut, die für ihren Regenwald von Bedeutung sind.
4. Verhaltensmuster von Tieren entschlüsseln
2008 haben deutsche und tschechische Forscher mit Google Earth 8.510 Rinder auf 308 Weiden auf sechs Kontinenten untersucht. Durch die Bilder haben sie eine
erstaunliche Entdeckung gemacht: bestimmte Arten von Rindern und Hirschen richten sich beim Weiden oder Ausruhen an den Magnetpolen aus.
5. Familien zusammenführen
Saroo Brierley ist im Alter von 5 Jahren von seiner Familie getrennt worden und kam in ein Waisenhaus. Glücklicherweise hat eine liebevolle Familie in Australien Saroo adoptiert. Als Erwachsener wollte Saroo mehr über seine Herkunft erfahren und hat
mithilfe von Satellitenbildern in Google Earth mühsam seinen Weg zurück nach Indien verfolgt. Mit Erfolg: Nach 25 Jahren hat er 2011 seine leibliche Mutter das erste Mal wieder getroffen.
Hier könnt ihr seine Geschichte auf Google Earth nachverfolgen. 2016 wurde Saroos unglaubliche Geschichte in „Lion – Der lange Weg nach Hause“ verfilmt.
6. Hilfe für vom Krieg betroffene Gemeinden
Die
HALO Trust, die weltweit älteste, größte und erfolgreichste humanitäre Organisation zur Landminenräumung,
verwendet Google Earth, um verminte Gebiete zu identifizieren und zu kartieren. Die Organisation hat bereits 1,8 Millionen Landminen, 11,9 Millionen andere explosive Kriegsgegenstände und 57,2 Millionen Munitionen von Kleinwaffen in 26 Ländern und Gebieten auf der ganzen Welt geräumt.
7. Elefanten vor Wilderern schützen
Um zu verhindern, dass Elefanten Wilderern zum Opfer fallen, die es auf ihre Stoßzähne abgesehen haben, hat die Organisation
Save the Elephants ein innovatives Elefanten-Tracking-System entwickelt. Seit 2009 haben sie Hunderte von Elefanten mit Satelliten-Halsbändern ausgestattet, um ihre Bewegungen auf Google Earth in Echtzeit nachzuverfolgen. Ihre Partnerorganisationen, darunter Ranger der
Lewa Wildlife Conservancy, setzen ebenfalls auf Google Earth – im Kampf gegen Wilderer in Kenia im gesamten Naturschutzgebiet und Land in Privatbesitz.
8. Unbekannte Wälder entdecken
Julian Bayliss hat Google Earth verwendet, um hochgelegene Regenwälder in Afrika zu erkunden. Fast so lange wie Google Earth existiert, so lange „fliegt“ Dr. Bayliss mit Google Earth auch systematisch über Nord-Mosambik und scannt die Satellitenbilder. Eines Tages stieß er so auf einen Regenwald auf einem Berggipfel. Das hat dazu geführt, dass 2018 ein unberührtes Regenwald-Ökosystem auf dem Mount Lico entdeckt würde.
9. Schüler in ländlichen Regionen unterstützen
Padmaja Sathyamoorthy und seine Kolleginnen und Kollegen des India Literacy Projects verwenden Google Earth, um
interaktive Inhalte für Schulklassen in ländlichen Regionen zu erstellen und so die 745.000 Schülern in ganz Indien dabei zu unterstützen, Schreiben zu lernen. Padmaja sagt: „ILP hat Geschichte und Geographie mit neuen Tools und Medieninhalten zum Leben erweckt, die die Fantasie junger Köpfe anregen. Das Projekt erweitert den Horizont der Schüler. Es geht nicht nur darum, den Lehrplan aus einem Lehrbuch zu lernen. Ich glaube, es schafft eine Neugier und eine Liebe zum Lernen, die ein Leben lang anhalten wird.“
10. Inspiration für positive Umweltveränderungen
Die NGO HAkA hat Google Earth eingesetzt, um
Bedrohungen für das Leuser-Ökosystem aufzuzeigen, den letzten Ort auf der Erde, an dem Orang-Utans, Nashörner, Elefanten und Tiger in freier Wildbahn nebeneinander existieren. Mit dieser Google Earth-Tour wurde das Bewusstsein der wichtigsten Interessengruppen geschärft und positive Projekte für die Region angestoßen.
11. Unseren Planeten neu entdecken und noch mehr zu schätzen wissen
Mit
Google Earth VR, das 2016 gestartet ist, können Nutzer die Erde aus einer neuen Perspektive betrachten. Unabhängig davon, ob sie von
oben auf die Welt schauen oder in weit entfernte Orte reisen wollen – eines steht fest: Nutzer haben einfach nicht genug bekommen.
12. Die globale Sprachvielfalt feiern
2019 reiste Tania Haerekiterā Tapueluelu Wolfgramm, eine Frau aus Māori und Tonga, über den Pazifik, um Sprecher von zehn verschiedenen indigenen Sprachen für ein neues Projekt auf Google Earth zu interviewen und aufzuzeichnen. Damit haben Nutzer anlässlich des
Internationalen Jahres der indigenen Sprachen 50 indigene Sprecher und ihre Sprache kennengelernt.
13. Fiktive Super-Diebe schnappen
2019 haben wir ein
Spiel in Google Earth gestartet, mit dem Nutzer auf der ganzen Welt den Spuren von Carmen Sandiego und den V.I.L.E.-Agenten folgen und alle drei Kapitel spielen können.
14. Nachrichten neu erzählen
Journalisten nutzen Google Earth schon lange, um ihre Geschichten noch spannender gestalten. So hat
Vox Video beispielsweise mit Google Earth Studio gezeigt, wie das Event Horizon-Teleskop 54 Millionen Jahre alte Photonen sammelt, um das allererste Bild eines Schwarzen Lochs zu machen.
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Das ganze Video könnt ihr euch hier ansehen. |
15. Nach Hause reisen trotz COVID-19
Während der Goldenen Woche in Japan besuchen die meisten Einheimischen ihre Heimatstädte. Dieses Jahr haben sie wegen COVID-19 aber schweren Herzens darauf verzichtet. Damit ihr Heimweh nicht allzu stark ausfällt, haben Nutzer aus der Stadt Morioka
eine Tour in Google Earth entwickelt, mit der die Menschen virtuell mit dem Hochgeschwindigkeitszug zum Bahnhof Morioka fahren und beliebte Orte in der Stadt besuchen konnten.
Wir möchten uns bei allen bedanken, die uns bei unserer Reise begleitet haben – und uns weiterhin begleiten möchten. Wir hoffen, dass Google Earth weiterhin eure Neugier weckt und uns alle dazu bewegt, uns mehr um den einzigartigen Planeten zu kümmern, auf dem wir leben. Wir freuen uns auf die nächsten 15 Jahre!
Post von Rebecca Moore, Director, Google Earth, Earth Engine & Outreach