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Erlebt Traumpfade des australischen Outbacks

Foto einer Person mit einem Street View Trekker-Rucksack durch den Australischen Uluṟu-Kata-Tjuṯa-Nationalpark

Im Herzen Australiens liegt die UNESCO-Weltnatur- und -Weltkulturerbestätte: der Uluṟu-Kata-Tjuṯa-Nationalpark. Ein für die Anangu-Aborigines, die dort seit mehr als 30.000 Jahren leben, heiliger Ort. Darüber hinaus ist der Nationalpark Heimat für 21 Säugetierarten, 73 Reptilienarten, 178 Vogelarten und – nicht zuletzt ‒ die des berühmtesten australischen Naturdenkmals Uluru.

Ab heute können Menschen aus der ganzen Welt den Uluṟu-Kata-Tjuṯa-Nationalpark auf Street View erkunden; durch den Wüstensand gehen und sich an den leuchtenden Farben des Felsens erfreuen – von Ocker über Rost bis hin zu Wildpflaume und Kohle.

Mit einer Höhe von 348 m und einem Gesamtumfang von 9,4 km, den unterschiedlichen Farben und den Umrissen erweckt der gewaltige Uluru ein Gefühl der Ehrfurcht. Auch wenn er optisch und geologisch außergewöhnlich ist, haben die physischen Eigenschaften des Uluru noch eine tiefere Bedeutung für Anangu-Aborigines. Für die Anangu verlaufen heilige „Traumpfade“ (Songlines) durch das Land – Schöpfungsgeschichten über Reisen, Schlachten und Abenteuer ihrer Vorfahren.

Foto des Anangu-Aborigines Reggie Uluru

Der Anangu-Aborigine des Uluṟu-Kata-Tjuṯa-Nationalparks, Reggie Uluru

Alle Aspekte im Leben der Anangu werden vom Tjukurpa beherrscht: dem Wissen, dass Beziehungen, Werte und Verhaltensweisen bestimmt. Im Zentrum des Tjukurpa-Gesetzes steht ein tiefer Respekt für das Land. Die Anangu glauben, wenn sie das Land behüten, wird das Land sie behüten. Diese Lehren werden von Generation zu Generation über Geschichten, Lieder und Inma (Zeremonien) weitergegeben.

„Manchmal kommen Besucher hierher und sehen einen schönen Ort, aber sie verstehen das Tjukurpa ‒ die Kultur, das Gesetz, das Wissen und die Geschichte ‒ nicht, das dieser Ort in sich birgt. Es ist der lebende Wächter unserer Kultur“, sagt Sammy Wilson, Anangu-Aborigine des Uluṟu-Kata-Tjuṯa-Nationalparks. „Wir möchten diesen Besuchern das Verständnis der Anangu näher bringen.“

Im Laufe der vergangenen zwei Jahre haben wir mit den Anangu des Uluṟu-Kata-Tjuṯa-NationalparkParks Australia und der Regierung des Northern Territory zusammengearbeitet, um den Park entsprechend des Tjukurpa-Gesetzes für Street View zu erfassen. Die Reise führt zum Aussichtspunkt, zum sich windenden Wanderweg Kuniya Walk, zum kühlen Nass des Kapi Mutitjulu (Wasserloch) sowie zur beeindruckenden, uralten Kunst der Kulpi Mutitjulu (Familiengrotte). Mit Street View könnt ihr in die Kurven, Spalten und Strukturen des Uluru hineinzuzoomen – und auf seinen faszinierenden, leuchtenden Farbverlauf hinaufblicken.

Seit 2007 zeichnet Google Bildmaterial einzigartiger Orte in 83 Ländern auf, darunter Denkmäler, touristische Sehenswürdigkeiten, Museen, Nationalparks und Flughäfen und Bahnhöfe. Im Fall des Uluṟu-Kata-Tjuṯa-Nationalparks verlangte die tragende Rolle des Tjukurpa eine differenziertere Herangehensweise. Für die Anangu gibt es keinen Unterschied zwischen dem Physischen und dem Metaphysischen bzw. dem Belebten und dem Unbelebten: Menschen, Erde, Pflanzen und Tiere sind untrennbar miteinander verbunden. Das bedeutet, dass der Uluṟu-Kata-Tjuṯa-Nationalpark ohne die Gegenwart und die Stimmen seiner Einwohner keinesfalls zutreffend dargestellt oder richtig (virtuell oder auf andere Weise) verstanden werden könnte.

Wir wussten, dass wir diese kulturellen und spirituellen Dimensionen in das Street-View-Erlebnis einbeziehen mussten. Also haben wir die Plattform Story Spheres genutzt, mit der wir die 360-Grad-Street-View-Bilder um Audio-Erzählungen und Lieder der Anangu-Aborigines ergänzen konnten. Das Ergebnis ist eine interaktive Führung mit Gesang und Musik des Aborigines und Anangu-Ältesten, Reggie Uluru.

Da die Tjukurpa-Lehren traditionell über eine uralte mündliche Tradition weitergegeben werden, wurden Anangu-Geschichten, -Lieder und -Zeremonien bislang noch nie aufgezeichnet. Mit Hilfe der Aborigines konnte ein seltenes und ehrwürdiges Stück Kultur der Welt zugänglich gemacht und archiviert werden.

Es ist uns eine Ehre, gemeinsam mit unseren Partnern dazu beizutragen, die Anangu-Kultur mithilfe von Technologie zu erhalten. Wir hoffen, dass dieses Projekt zu weiteren Partnerschaften mit den Ureinwohner-Gemeinschaften in ganz Australien führen wird – und dazu, dass noch weitere heilige Orte geteilt und mehr Wertschätzung und Respekt für das Land geschaffen werden.

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In unserem Video könnt ihr einen Blick hinter die Kulissen unserer Zusammenarbeit werfen.