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Google BigTent: Blick in die Zukunft von Kultur und Medien im Digitalen Zeitalter



Welche Chancen bietet die Digitalisierung für Kulturbetrieb und Kreativindustrie? Vor welche Herausforderungen stellt sie Gesellschaft, Politik und Unternehmen? Und was müssen die Akteure in Film-, Musik- und Verlagswirtschaft tun, um am Ende zu den Gewinnern zu gehören? Diesen Fragen widmete sich das dritte Google BigTent in Berlin.

Nationale und internationale Gäste diskutierten die Folgen der Digitalisierung für Kulturschaffende und Inhalteanbieter, darunter Dorothee Bär, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Jeff Jarvis, US-Medienexperte, Tim Renner, Staatssekretär für Kulturelle Angelegenheiten in Berlin und Mathias Müller von Blumencron, Chefredakteur Digitale Medien bei der Frankfurter Allgemeinen. In mehreren Präsentationen wurden die Chancen datengetriebener Innovationen und neuer medialer Geschäftsmodelle vorgestellt.

In seiner Begrüßungsrede betonte Philipp Justus, Managing Director Google Deutschland, die Bereitschaft Googles, gemeinsam mit den deutschen Medienhäusern an der digitalen Zukunft zu arbeiten. “Wir wollen den Dialog zwischen Politik, Medien und Öffentlichkeit vorantreiben”, so Justus. Dorothee Bär (CSU) erklärte in ihrer anschließenden Keynote: “Ich möchte nicht, dass Wissen wieder Herrschaftswissen wird”. Zudem kritisierte sie den schnellen Ruf nach dem Gesetzgeber, wenn Geschäftsmodelle veraltet seien.

Philipp Justus

Begrüßungsrede durch Philipp Justus Matthew Postgate, Leiter Research und Development bei der BBC, zeigte in seinem Vortrag, wie der Umbau eines großen TV-Senders alter Prägung zum modernen Multimediahaus gelingt. “Was wir brauchen sind individuellere und persönlichere Beziehungen zu unseren Zuschauern. Wir müssen mit Google, mit Twitter, mit Facebook interagieren und auf verschiedenen TV- und Internetplattformen präsent sein, sagte Postgate. David Noel, Vice President Community bei Soundcloud, Christoph Krachten, President Mediakraft Networks und Benjamin Ruth, Gründer und Geschäftsführer von VICE Deutschland, zeigten in ihren Präsentationen, wie innovative Lösungen für die Darstellung von Medien aussehen können.

Für großes Interesse bei den rund 200 Gästen sorgte der Impulsvortrag von Jeff Jarvis “The Digital Age - what would Germany do?” sowie die anschließende Panel-Diskussion. Jarvis betonte, dass die Medien sich wandeln müssten: “Niemand hat ein von Gott gegebenes Recht sich nicht zu verändern.” Außerdem ermögliche die Digitalisierung den Medien, den einzelnen Rezipienten als Individuum viel besser zu erreichen. Auch Müller von Blumencron betonte, dass der Journalismus neue Wege finden, aber auch gleichzeitig seine Qualität wahren müsse. Das Internet versuche man so gut wie möglich zu nutzen, um die eigene Qualität zu verbreiten. Philipp Justus wies ebenfalls auf das große Potenzial des Internets für Inhalteanbieter und Nutzer hin, dadurch, dass es ihnen neue Ausdrucksformen böte. Darüber hinaus betonte er: “Die Privatsphäre ist uns Europäern sehr wichtig. Google muss der öffentlichen Debatte in Europa noch mehr zuhören.” Tim Renner rückte noch einmal das Urheberrecht in einer digitalen Welt in den Mittelpunkt und wies zudem daraufhin, dass im digitalen Zeitalter nicht jeder ein Gewinner sei, wenn er auf überholte Systeme setze. Er richtete sich an Medienunternehmen mit den Worten: “Sie müssen Eines verstehen: Sie müssen Ihrem Publikum Qualität und Service bieten.”

Panel-Diskussion mit Mathias Müller von Blumencron, Tim Renner, Philipp Justus und Jeff Jarvis. Moderation: Conny Czymoch

Panel-Diskussion mit Mathias Müller von Blumencron, Tim Renner, Philipp Justus und Jeff Jarvis. Moderation: Conny Czymoch

Beim Get-together im Anschluss debattierten Referenten und Teilnehmer noch lange und ausführlich über die Bedeutung der Digitalisierung für den Medien- und Kulturbetrieb.